Wer fordert mit Harris Trump heraus?
Zuletzt bat Kamala Harris die aussichtsreichsten Vizekandidaten nochmals zum Gespräch: Mark Kelly, den Senator aus Arizona, Tim Walz, Gouverneur von Minnesota – und Gouverneur Josh Shapiro aus Pennsylvania.
An diesem Montag könnte die frisch gekürte Präsidentschaftsbewerberin der US-Demokraten eine der wichtigsten Fragen ihres Wahlkampfs klären: Wer wird ihr Running Mate? Wer soll ihr helfen, Donald Trump zu schlagen?
Was alle gehandelten Anwärter eint: Sie könnten den Demokraten mit jenen Wählern helfen, bei denen Harris im Vergleich zu Trump deutlich hinterherhinkt – weiße Männer. Und das am besten in den sogenannten Swing States, also jenen traditionell besonders umkämpften Bundesstaaten, die am Ende entscheidend sein werden für den Ausgang der Wahl.
Shapiro ist in seinem Bundesstaat, ein Swing State, als Gouverneur äußerst populär – doch Parteilinke haben Vorbehalte gegen ihn, unter anderem weil er mit 20 Jahren kurzzeitig freiwillig in der israelischen Armee diente. Auch Kelly kommt aus einem Bundesstaat, in dem es knapp zugehen dürfte. Und Walz hat die bisher erfolgreiche Strategie erfunden, Donald Trump und seinen Vize J.D. Vance einfach nur »weird«, seltsam, zu nennen.
Wer auch immer es wird: Sobald der Name raus ist, geht es für das Duo gemeinsam in den Wahlkampf. Am Dienstag will Harris mit ihrem neuen Partner in Philadelphia auftreten.
Mehr Hintergründe hier: Das Thema, das Kamala Harris ins Weiße Haus führen könnte
Was ist dran am Neuwahlszenario?
Es sind beunruhigende Zahlen für die Ampel. Laut einer neuen Insa-Erhebung ist die Koalition so unbeliebt wie nie. Zusammen kommen SPD, Grüne und FDP nur auf 30 Prozent – und haben damit in Summe weniger Zustimmung als die Union.
Man kann sich durchaus fragen, ob daraus etwas folgen sollte. Die »Bild«-Zeitung vermeldete am Wochenende, dass sich CDU-Chef Friedrich Merz auf Neuwahlen vor Weihnachten vorbereite. Das Szenario: Die SPD schmiert bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen derart ab, dass sich Kanzler Olaf Scholz im Bundestag gezwungen sieht, die Vertrauensfrage zu stellen. Ginge diese verloren, könnte es Neuwahlen geben.
Ich halte ein solches Szenario für unrealistisch. Schlechte Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen würden der SPD zusetzen, sind aber auch erwartbar. Zudem ist Olaf Scholz mit einem nahezu unerschütterlichen Selbstvertrauen gesegnet und glaubt sogar, dass er im kommenden Jahr als Kanzler wiedergewählt werden kann.
Klar ist aber auch: Es wäre ein Wunder, wenn eine derart unbeliebte Koalition wie die Ampel nach der Bundestagswahl in mehr als einem Jahr eine Neuauflage erlebt. Stand heute sieht es eher danach aus: Friedrich Merz liegt mit seiner Union am Ende vorn und könnte versuchen, Grüne und SPD als potenzielle Partner gegeneinander auszuspielen.
Mehr Hintergründe hier: Grün antäuschen, Rot spielen
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Deutsche Eurofighter für Israels Schutz?
Für die israelische Bevölkerung sind es Tage der Ungewissheit. Jederzeit könnte Iran mit seinen Verbündeten zuschlagen. Heute. Morgen. In einer Woche. Ein Angriff gilt nach dem Israel zugeschriebenen Anschlag auf den politischen Anführer der Hamas, Ismail Haniyyeh, in Teheran als sicher. Nur wann genau wird die Attacke kommen? Was ist das Ziel? Und vor allem: Wie heftig wird sie?
Es ist das Warten auf Irans blutige Rache. Schon jetzt sind die Spannungen in der Region extrem. In der Nacht zum Sonntag feuerte die Terrormiliz Hisbollah aus dem Libanon Dutzende Raketen auf Israel. Greift Teheran nun an, könnte das wiederum einen Gegenschlag nach sich ziehen und in der Region einen großen Krieg auslösen, an dem eigentlich niemand ein Interesse haben dürfte.
Die israelische Armee ruft die Bevölkerung auf, wachsam zu sein. Mehrere Airlines, darunter die Lufthansa, haben die Flüge nach Israel und in den Libanon eingestellt.
Die USA wiederum schicken zusätzliche Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in den Nahen Osten. Und Deutschland? Spätestens wenn die Lage vollends eskaliert, wird sich die Bundesregierung fragen müssen, was sie zur Verteidigung Israels tun muss, trotz aller Differenzen.
Aus den Reihen der Opposition kommen bereits entsprechende Forderungen, berichten meine Kollegen Matthias Gebauer und Marina Kormbaki. Denkbar sei etwa der Einsatz von Eurofightern der Bundeswehr, »zum Beispiel zur Abwehr von iranischen Drohnen«, sagte CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter.
Mehr Hintergründe hier: CDU fordert Beteiligung der Bundeswehr an Schutzkoalition für Israel
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Rechtslage bei Schwangerschaftsabbrüchen – dann seid wenigstens ehrlich: Vertreterinnen der Ampel betonen immer wieder, dass sie eine Reform des Abtreibungsrechts wollen. Doch politisch bewegt sich wenig. Das Thema ist den meisten wohl nicht so wichtig, wie sie gern bekunden.
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Medaillengewinnerinnen des Tages…
…sind die deutschen Dressurreiterinnen. Jessica von Bredow-Werndl holte am Sonntag Gold bei den Olympischen Spielen, Isabell Werth sicherte sich Silber. Ich muss gestehen: Ich verfolge solche Erfolge mit gemischten Gefühlen. Einerseits möchte ich mich freuen, dass das DOSB-Team wenigstens in einer Sportart noch so richtig dominant ist – angesichts der bislang traurigen Medaillenausbeute in Paris. Anderseits bleibt beim Profireiten ein ungutes Gefühl: die ewige Frage des Tierwohls, das Aristokratensport-Image, die Dopingvergangenheit. Wie geht es Ihnen damit?
Dressur-Gold für Deutschland: Jessica von Bredow-Werndl triumphiert, Isabell Werth holt Silber
Die jüngsten Meldungen aus der Nacht
Elon Musks Firma setzt Gehirnchip bei zweitem Patienten ein: Mit Gehirnimplantaten von Neuralink soll es möglich werden, digitale Geräte allein mit Gedanken zu steuern. In einem Podcast spricht Firmenchef Elon Musk nun von einer zweiten Person, der ein Chip eingesetzt worden sei.
Hurrikan »Debby« zieht auf Florida zu: Im Südosten der USA bereiten sich die Menschen auf massive Sturmfluten vor. Hurrikan »Debby« soll am Montagmorgen auf die Küste Floridas treffen. Experten warnen vor extremen Regenfällen.
500 Liter Wasser fluten Deckengewölbe des Frankfurter Doms: Plötzlich wurde es hinter dem Altar des Frankfurter Doms nass. Wegen des Wassereinbruchs rückten rund 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Spezialgerät an. Inzwischen ist die Ursache bekannt.
Diesen Text möchte ich Ihnen heute besonders empfehlen:
»Ein wohlerzogener Fluggast begrüßt seine Sitznachbarn«: Die Mitreisenden drängeln, der Passagier auf dem Nebenplatz isst ausgerechnet Sauerkraut, Kinder lärmen, ungerügt von den Eltern. Viele Menschen nutzen beim Reisen die Gelegenheit, sich danebenzubenehmen. Wie man es besser macht, hat Benimm- und Jobcoach Jochen Mai meiner Kollegin Barbara Supp erzählt. Hier sind seine Tipps.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag.
Ihr Kevin Hagen, Chef vom Dienst
